Und wenn doch, hat derjenige die Wahrheit verschwiegen. Viele von uns streben nach einer guten Beziehung zu unseren Pferden, in der wir die Freude erleben, die mit der Partnerschaft zu einem gesunden und glücklichen Pferd einhergeht.
Den meisten von uns ist bewusst, dass dies – abhängig von mehreren Faktoren und Umständen – mehr oder weniger harte Arbeit bedeutet und ständiges Lernen erfordert. Jeder Tag ist sozusagen ein Schultag. Es beinhaltet oft Rückschläge und die Notwendigkeit für uns, die Situation neu zu bewerten, anzupassen, zu ändern, zu lernen und zu wachsen. Wenn das etwas ist, mit dem wir nur schwer umgehen können und das wir nicht genießen und wertschätzen, empfiehlt es sich tatsächlich, sich ein anderes Hobby oder einen anderen Zeitvertreib zu suchen. Wenn wir an den Herausforderungen hingegen Gefallen finden und sie bestehen, werden wir in vielerlei Hinsicht belohnt, sowohl durch die Erfahrungen, die wir mit unseren Pferden teilen, als auch durch die Art und Weise, wie sie nicht nur unseren Körper, sondern auch unseren Charakter und unsere Persönlichkeit formen.
Die Arbeit mit Pferden erfordert in erster Linie Demut und Bescheidenheit und in zweiter Linie Resilienz und Belastbarkeit.
Auch wenn es vielleicht nicht so aussieht, wenn wir betrachten, wie sich die moderne Pferdewelt der Welt präsentiert. Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass dies nur ein winzig kleiner Ausschnitt aus dem großen Ganzen ist und dass die meisten unserer Interaktionen mit Pferden abseits des Rampenlichts, des Glamours und der schön klingenden Worte stattfinden. Diese erfordern Ehrlichkeit und ungeschminkte Wahrheit.

In der Begegnung mit Pferden sind wir aufgefordert, Aspekte der modernen Welt und ihrer Funktionsweise hinter uns zu lassen und in eine Lebenswelt einzutreten, die sich von unserer eigenen möglicherweise stark unterscheidet. Es ist ein Ort, der Teile unserer eigenen tiefen Sehnsucht und Zugehörigkeit als Menschen als Teil der natürlichen Welt berührt. Dies ist, so glaube ich, einer der Gründe, warum sich so viele von uns überhaupt zu Pferden hingezogen fühlen. Wir sind aufgefordert, langsamer zu werden – zu entschleunigen – und einer (Körper-)Sprache zu lauschen, die sich sehr von unserer eigenen unterscheidet, sowie präsent zu sein, wo unser Geist und unsere Gedanken doch vielmehr daran gewöhnt sind, die meiste Zeit umherzuschweifen, sich mit zu vielen Dingen auf einmal zu beschäftigen und abgelenkt zu werden.
Wir sind außerdem aufgefordert, uns Wissen über die Bedürfnisse und das natürliche Verhalten von Pferden, Ernährung, Ausbildung und Entwicklung unter Berücksichtigung ihrer Anatomie und Physiologie und ihres Lernverhaltens, gesundheitliche und medizinische Aspekte, Weidemanagement, passende Ausrüstung und vieles mehr anzueignen.
Als ob das nicht genug wäre, werden wir im Zeitalter der sozialen Medien mit zahlreichen Stimmen von (oft selbsternannten) Experten überflutet, die Tools und Methoden anbieten und vorgeben, in all diesen Themen und der Lösung unserer Probleme, die Besten zu sein und zu wissen, was das richtige Vorgehen ist. Wie soll man in diesem Dschungel der Möglichkeiten nicht die Richtung verlieren?
Es ist eine Welt, die sich rasend schnell verändert hat und weiter verändert und sich stark von der Welt unterscheidet, in der ich aufgewachsen bin, in der es Schabracken nur in drei Grundfarben gab und in der einem – wenn man dachte, man bräuchte ein stärkeres Gebiss – gesagt wurde, man müsse stattdessen in der Ausbildung einige Schritte zurückgehen. Es gab keine Abkürzungen, keine schnellen Lösungen, sondern solide, grundlegende Arbeit, Tag für Tag. Hatten wir Spaß? Ja, eine Menge!
Was tun wir also heute? Ich schlage vor, unsere Lehrer mit Bedacht zu wählen und sich zunächst auf das Wesentliche zu konzentrieren und schrittweise darauf aufzubauen Diejenigen, die ihr Wissen auf diese Weise teilen und lehren, sind möglicherweise versteckter und außer Sichtweite, da ihre Stimmen nicht so laut sind, ihr Auftritt nicht so schillernd, sie nicht behaupten, die einzige Wahrheit zu kennen und zu haben, sie keine schnellen Lösungen anbieten und so tun, als wäre es einfach. Vielmehr bieten sie auf ruhige, gelassene und bescheidene Weise einen Weg der Solidität und Sicherheit.
In meiner Arbeit als Pferdeakupunkteurin und -therapeutin ist es ähnlich. Hier biete ich Euch Hilfe an, einige der – vorwiegend körperlichen – Probleme zu überwinden, denen Ihr mit Euren Pferden begegnet und sie zu überwinden, indem ich den Körper Eurer Pferde dabei unterstütze, wieder in sein Gleichgewicht zu finden. Mit einer ganzheitlichen Sichtweise auf die Problematik behandele ich die Ungleichgewichte und Störungen, mit denen sich Dein Pferd präsentiert und berücksichtige auslösende und beitragende Faktoren.
Gesundheit ist Balance und das körperliche und seelische Gleichgewicht bildet die Grundlage unserer Aktivitäten. Befindet sich dieses Fundament im Gleichgewicht fällt es leicht, die Ausbildung und die Aktivitäten mit unseren Pferden aufzunehmen und fortzuführen und gleichzeitig ihre Gesundheit, ihr Wohlergehen und ihr Wohlbefinden sicherzustellen. Meine Arbeit ist Unterstützung für das Team: Du und Dein Pferd.
Zwar kann ich keine neuen Werkzeuge oder Methoden oder magische Knöpfe anbieten, jedoch basiert meine Arbeit auf der mehr als 2000 Jahre alten Praxis der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie ist zudem von weiteren Formen manueller Therapien und Körperarbeit, aktuellen Studien und Forschungsergebnissen auf meinem Arbeitsgebiet, meinem Leben mit Pferden, der alten klassischen deutschen Reitlehre und Pferdeausbildung deren Fokus die stufenweise Entwicklung eines Pferdes auf Basis von Anatomie und Physiologie und Gesunderhaltung des Pferdes ist, und meinen Aus- und Fortbildungen und Erfahrungen in vielen anderen pferdebezogenen Themen. Und mein Dank gilt vor allem den wunderbaren Lehrern, Menschen und Pferden, von denen ich lernen durfte.